Füllungen

Dr. med. dent. Ingo Plehwe

Kälte zieht und Beißen tut weh ­- Sie haben ein Loch im Zahn entdeckt! Also gehen sie zum Zahnarzt und lassen sich eine Füllung herstellen. Doch muss das Loch mit Amalgam gefüllt werden, oder sind Zahnfüllungen aus Gold, Kunststoff oder Keramik besser?

 

Füllungen dienen zum Ausgleich cariöser Defekte am Zahn. Man unterscheidet zwischen direkten oder indirekten Füllungen.

 

Direkte Füllungen werden in einer Sitzung in der Praxis hergestellt. Hier unterscheiden wir zahnfarbene Füllungen aus Kunstoff, die im Frontbereich zur Anwendung kommen (Die Kassen übernehmen hier die Kosten), oder Amalgamfüllungen.

 

 Indirekte Füllungen (Inlays) werden im Zahntechnischen Labor aus Keramik oder Gold hergestellt. Die Kosten sind abhängig vom Material und der Größe der Füllung.
Versicherte erhalten häufig einen Zuschuss in dem Gegenwert einer Amalgamfüllung. 

 

Welche Zahnfüllung in Frage kommt, ist von mehreren Faktoren abhängig, etwa vom Zustand des Zahnes, der Haltbarkeit und den ästhetischen Ansprüchen. Gut erforscht ist der Füllstoff Amalgam. Seine Vorteile: Es stopft auch große Löcher, lässt sich leicht verarbeiten und hält weit mehr als 15 Jahre. Amalgam wirkt gegen Bakterien die sich unter der Füllung ansammeln können. In seltenen Fällen kann das Material aber Allergien auslösen. Ein weiterer Nachteil ist seine grau/silberne Farbe.

Es wird daher bevorzugt im Bereich der Backenzähne eingesetzt. Bis auf Schwangere, Kleinkinder und Menschen mit schweren Nierenerkrankungen ist eine Amalgamfüllung für jeden geeignet. Unmittelbar neben Goldkronen sollte das Material nicht eingesetzt werden, da sich hier ein galvanisches Element ausbilden kann.

 

Werden hingegen große Löcher mit Kunststoff behandelt, besteht die Gefahr, dass sich unter der Füllung erneut Karies bildet. Das Material schrumpft, sitzt dadurch nicht mehr randdicht in den Zähnen und wehrt Bakterien nicht mehr ab. Alternativ kann Glaszement verwendet werden der aber nur eine Lebensdauer von etwa 3 Jahren hat.

Amalgamfüllungen zahlt die Krankenkasse. Auch für die Kosten einer Kunststofffüllung kommt die Kasse auf - vorausgesetzt sie ist im sichtbaren Bereich.

Die Zuzahlung bei einer Kunststofffüllung im Backenzahn beträgt in der Regel 30 bis 60 Euro. Wer ein Inlay aus Gold- oder Keramik möchte, muss mehr zuzahlen, da hier ein zahntechnisches Labor mit der Herstellung beauftragt wird.